Monatsspruch Januar 2024
Junger Wein gehört in neue Schläuche
Markus 2,22: Jesus sagt diese Worte. Er sagt sie, als irgendwelche Menschen mal wieder meinen, es besser zu wissen als Jesus. Sie fragen ihn: Warum fasten deine Jünger nicht, wie es geboten ist? Wir tun es doch auch. Jesus antwortet ihnen: Fasten könnt ihr allezeit, aber jetzt bin ich ja da. Jetzt genießen wir die neue Welt in dieser Welt. Bald bin ich nicht mehr da, dann werden alle wieder fasten, wie es geboten ist.
Aber gerade ist eine neue Zeit. Und die lebt man auch neu – wie man neuen, jungen Wein auch in neue Schläuche füllt.
Früher war Wein in Lederschläuchen, nicht in Fässern. Und neue Schläuche glänzten wunderbar, wie alles glänzte, wenn Jesus dabei war. Mit ihm beginnt die neue Welt in der alten Welt; das Reich Gottes, das Reich der Fürsorge füreinander, bedingungslos. Das ist das Neue,
das uns Jesus lehrte: wir achten einander, bedingungslos. Wir machen über Liebe und Fürsorge keine Rechnungen auf, die doch nie aufgehen werden. Wir verschenken uns leichten Sinnes aneinander. Wir lieben andere wie uns selbst. Nicht mehr und nicht weniger. Wir achten andere, wie wir uns selber achten. Wir lassen uns brauchen, wie wir andere brauchen. Die Liebe hat einen Gleichklang, seit Jesus unter uns war und es uns zeigte. Jeder Mensch verdient ein Hand, die er ungefragt ergreifen kann. Und das Reich Gottes glänzt unter uns.
Michael Becker
Foto: Michael Tillmann